Hände
Ergänzung zu Körper
Welch wunderbare Instrumente sind die Hände, die zehn Finger, über die wir seit der frühen Kindheit verfügen, vom kleinen, feinsten über die längeren, kräftigeren bis zum Daumen, der die vier übrigen Finger unterstützten kann, wunderbare Instrumente mit dem feinsten nervlichen Sensorium für alles, was wir berühren und erspüren, halten und loslassen, für das Zarteste und Feinste wie für das Rauhe und Schwere, für alle Variationen im Umsetzen von Gefühlen, von schöpferischen Impulsen, von zärtlichen Bedürfnissen und von Lust, oder von Pflichten und Sorgen, im Aufnehmen von Wärme und Kälte. Wie kostbar und wie persönlich ist jede Hand, die linke und die rechte Hand, sehr verschieden die eine von der anderen, die Handflächen mit ihren Zeichnungen und Linien, wie fein gepolsterte Schalen, die gemeinsam mit den fünf Fingern über kleinste Zeichen bis zu kräftigen Bewegungen zu jeder Art von Sprache fähig sind, von Aussage, von Mitteilung und von Werk, herzlich, zärtlich und liebevoll, schalkhaft und verspielt, tröstend und haltend, ernst zustimmend und beteuernd, sorgfältig streng oder abwehrend bis drohend und verletzend. Und ebenso kostbar und unverwechselbar sind die zwei Handrücken mit allen Spuren des gelebten Lebens, mit den Flecken und Narben der persönlichen Geschichte.