• Verschlungene Wege zurück, um den befreienden Weg zu finden nach vorn – Buchbesprechung Bettina Spoerri. Konzert für die Unerschrockenen. Roman. 2013 Wien, Verlag Braumüller

    Verschlungene Wege zurück, um  den befreienden Weg zu finden nach vorn Buchbesprechung Bettina Spoerri.  Konzert für die Unerschrockenen.  Roman.  2013 Wien, Verlag Braumüller       Das Lesen eines guten  Romans ist wie das lange Gespräch mit Angehörigen oder mit…

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  • Simone Weil in Marseille – Genial und widerspenstig, furchtlos

    Simone Weil (3. Februar 1909 – 24. August 1943) Genial und widerspenstig, furchtlos   Ab 1933 beherbergte die Wohnung von Bernhard und Selma Weil an der Rue Auguste-Comte in Paris 6ième Verfolgte aus Deutschland wie aus Russland, unter diesen auch…

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  • Vergeben – Vergebung
    „Die Tür, offen zu offenen Türen, zu offenen Wegen, zum Wald. Der Wald aus atmenden Bäumen, Bäume aus atmendem Grün, Bruderberührung der Luft. Luft geatmet in die offene Tür.“ (Rose Ausländer, aus dem Gedicht „Die Tür“)
    Vergebung im Sinne der „Salongespräche“ beruht auf keinem religiösen Gebot. Der Fokus liegt auf der inneren Freiheit des Menschen. Durch das Vergeben öffnet sich die Verstrickung im Verhältnis zwischen Opfer und Täter/Täterin. Was an Unrecht getan wurde, kann nicht aufgehoben werden, aber von Seiten des Opfers kann durch das Vergeben das angetane Leiden von der Last der Erniedrigung befreit werden. Vergeben ist ein Geben in doppelter Weise: es gilt dem schuldigen Menschen, der das Leiden verursacht hat, und kommt gleichzeitig dem Opfer zu Gute. Es bewirkt eine Öffnung und unterbricht die Fortsetzung von Leiden, indem Hader und Rache aufgehoben werden. Geschehenes wird aufgearbeitet, Schweigen gebrochen , Zusammenhänge werden zu verstehen versucht. Vergeben erlöst vom Opfersein. Dies kann auch die transgenerationelle Schuld- und Leidensgeschichte verändern. Wir sind nicht schuld an den Taten unserer Vorfahren, aber wir tragen eine Mitverantwortung im Umgang mit der Geschichte. Wir können uns öffnen und neu orientieren, indem wir die durch Machtgefüge, Ideologien, Gesetze, soziale Erwartungen usw. geschaffenen Mangelerfahrungen der Kindheits- und Jugendjahre durchschauen, öffnen und einen Heilungsprozess zulassen. DenkerInnen aus verschiedenen Richtungen haben sich mit Schuld und Vergebung befasst. Aristoteles macht die Schuld am Mass der Freiwilligkeit versus Unfreiwilligkeit der Tat fest. Moritz Schlick thematisiert in seiner Ethik der Güte die inneren Motivationen, die zu einem Handeln des Wohlbefindens wie z. B. zum Nicht-Strafen führen. Für Hanna Ahrendt ist Vergebung die vornehmste Umsetzung von Freiheit, ob im Kleinen oder im Grossen, damit das Heilmittel im menschlichen Zusammenleben gegen die Unwiderruflichkeit der Tat.

    Maja Wicki

    Maja Wicki

  • Moritz Schlick – Ethik aus den Wurzeln der Naturwissenschaften

    Moritz Schlick Ethik aus den Wurzeln der Naturwissenschaften   Es erscheint mir lohnenswert, auf einen bedeutenden Vertreter des „milden Determinismus“ einzugehen, auf  Moritz Schlick, auf dessen Persönlichkeit und Werk ich in Zusammenhang meiner Untersuchungen von Albert Einsteins Entwicklung wie von…

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  • Etty Hillesum

    Etty Hillesum   „Also dann los! Dies ist ein peinlicher und kaum zu überwindender Augenblick für mich: mein gehemmtes Inneres auf einem unschuldigen Blatt linierten Papiers preiszugeben. Die Gedanken sind manchmal so klar und hell in meinem Kopf und meine…

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  • Eröffnung der Ausstellung von Anne Wunnerlich – Bilder

      Bilder Eröffnung der Ausstellung von Anne Wunnerlich am 25. Januar 2013 Landschaften – Menschen   Es bedeutet mir eine grosse Ehre, Annes Ausstellung mit ein paar Gedanken eröffnen zu dürfen, eine besondere Ausstellung, für viele von Ihnen eine unerwartete….

  • „Heimat – eine Erfindung“ – Psychisch krank – ausgegrenzt und heimatlos

      „Heimat – eine Erfindung“ Vortragszyklus Samstag, 12. Januar 2013, 18.15 Uhr, Clinia Privatklinik Littenheid   Stichworte zum Thema „Psychisch krank – ausgegrenzt und heimatlos?“   Zwei-drei knappe Fallbeispiele zur Begriffsklärung von „Heimat“ – Heim – daheim – „heimatlos“ –…

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  • Erbschaftseinblicke: Wahl und Nicht-Wahl Arnold Zweig – Sigmund Freud / Sigmund Freud – Jacob Freud (7. Kapitel Erbschaften ohne Testament)

    Erbschaftseinblicke:  Wahl und Nicht-Wahl Arnold Zweig – Sigmund Freud / Sigmund Freud – Jacob Freud   „Ein Gott vermags. Wie aber, sag mir, soll ein Mann ihm folgen durch die schmale Leier? Sein Sinn ist Zwiespalt. An der Kreuzung zweier…

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  • Vater und Väter (6. Kapitel Erbschaften ohne Testament)

    Vater und Väter 6. Kapitel Erbschaften ohne Testament   „Du bist der Vater uns. Und ich – ich soll dich Vater nennen? Das hiesse tausendmal mich von dir trennen. Du bist mein Sohn. Ich werde dich erkennen, wie man sein…

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  • Muttergöttinnen, Lebensahninnen, Mutter (5. Kapitel Erbschaften ohne Testament)

    Muttergöttinnen, Lebensahninnen, Mutter   „O der Befruchter wie viele im Himmel und über der Erde – Sieh das Getümmel! Glaubst du, es werde stehen die steinerne Mühle?   Glaubst du, es werde am Rocken der Norne[1] das Liebesgarn schütter, oder…

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