Das Ungleichgewicht der Generationen in unserer Zeit – Wie gehen wir in gesellschaftlicher Hinsicht mit dem Älterwerden um?

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Das Ungleichgewicht der Generationen in unserer Zeit[1]

Wie gehen wir in gesellschaftlicher Hinsicht mit dem Älterwerden um?

 

„Ich merke, ihr besteht darauf, dass ich verschwinde

Ich seh,  ich esse euch zu viel

Ich verstehe, ihr seid nicht eingerichtet auf solche Leute wie ich

Nun, ich verschwinde nicht”…

(Bertold Brecht)[2]

 

Über das Ungleichgewicht der Generationen zu sprechen stimmt mehr als nachdenklich. Die 11. AHV[3]-Revision gab dazu einen besonderen Anlass.

„Ungleichgewicht” ist eine nach quantitativen Massstäben sich ausrichtende deutsche Übersetzung von „Diskrepanz”, deren eigentliche Bedeutung – in der Ableitung von „dis” und „crepare” „misstönen”, „auseinanderschallen”, letztlich „nicht übereinstimmen” heisst. Es stellen sich Fragen, die nach Antwort suchen: Wer resp. was stimmt vom „Gewicht” her nicht überein mit wem resp. womit? Welche Art von Gewicht ist gemeint? Wer wägt wen wie? – resp. wer wird durch wen gewogen? – wer wird als zu schwer und zu belastend oder als zu leicht bewertet? Worin besteht – falls es besteht – das „Misstönen” und „Auseinanderschallen” der Generationen in deren Gleichzeitigkeit und Gleichräumigkeit?

Wir wissen um die demografischen Untersuchungen, welche für die Schweiz wie für Deutschland und die übrigen Wohlstandsländer Europas, für die USA wie für Japan eine wachsende Anzahl älterer und alter Menschen prognostizieren, die im Vergleich zur Anzahl jüngerer und junger Menschen in den nächsten Jahren überhandnehmen wird. Als eine drohende Tatsache werden die „demografischen” Erhebungen dem „demos” – dem „Volk” als kollektivem Neutrum – „eingeritzt” („graphein” bedeutet schreiben im Sinn von einritzen). Was geht damit einher? Stehen Demografie und Demagogie einander nicht nahe? Wie gehen wir damit um?

Sie laden mich ein, mit Ihnen von der Philosophie und von der Psychoanalyse her eine Antwort zu finden. Doch Sie wissen, Philosophie bedeutet lernen, in Ungewissheit zu leben, ein Lernen, das auf ständigem kritischem Hinterfragen von Erkenntnissen beruht, immer wieder auf Grund neuer Erfahrung und zusätzlicher Prozesse des Denkens und Fragens. Dadurch unterscheidet sich Philosophie von jeder Art von Religion wie von jeder wissenschaftlichen Theorie mit dem Anspruch alleiniger Richtigkeit oder Wahrheit. Auch Psychoanalyse begründet die Sorgfalt des Erforschens und Deutens verborgener Ursachen und Hintergründe menschlicher Empfindungen so wie deren Folgen in der Beziehung des Menschen zu sich selbst und zu anderen Menschen zugleich auf skeptischem Wissenshunger wie auf dem Bedürfnis, individuelles oder kollektives Leiden zu klären sowie einen Prozess der Lebenszustimmung in die Wege zu leiten, jedoch nie auf fordernde Weise. Als Philosophin und Analytikerin verstehe ich somit meine wichtigste Aufgabe im Erforschen eines dritten Wegs gegenüber der Macht des “logos”, resp. gegenüber der Logokratie, die immer mit dem Machtmissbrauch hierarchisch definierter Wahrheitserklärungen einhergeht. Daher scheint es mir wichtig,

  1. die demografische Prognose der alternden Gesellschaft zu hinterfragen und
  2. uns selber zu befragen, wie wir mit dem eigenen Älterwerden umgehen.

 

  1. Wer wägt wen wie und warum?

Nochmals: Was geht mit der demographischen Prognose einher?

1a. Meine erste kritische Annahme ist, dass es sich um ein einseitiges und dadurch einengendes Zukunftskonstrukt des „demos” – des Volkes – handelt, durch welches ein Zukunftsblick geschaffen wird, der Angst schürt. Worauf gründet diese Angst? Angst wovor?

1b. Meine zweite kritische Annahme ist, dass die demografischen Untersuchungsergebnisse als Vorwand benutzt werden, um andere Ängste zu überdecken, resp. zu übertönen. Es scheint mir wichtig, diese beiden Annahmen zu überprüfen.

 

1a. Um welche Werte geht es bei den demografischen Prognosen? Wer hat Angst wovor, vor wem und warum?

Es ist eine Tatsache, dass in den hochindustrialisierten Nationen als Folge dessen, was als „Fortschritt” erklärt wird, einerseits die Mehrzahl der Menschen älter wird als noch vor wenigen Generationen, dass andererseits die Anzahl Kinder und Jugendlicher, welche in den nächsten Jahrzehnten erwachsen und erwerbstätig sein wird, in quantitativer Hinsicht mehr und mehr hintansteht. Die eben veröffentlichte Eidgenössische Volkszählung von 2000[4] belegt, dass in einem Drittel der Haushalte gar keine Kinder leben, ja dass generell in den Familien weniger Kinder geboren und aufgezogen werden. Es seien „Singles, Paare ohne Kinder und Einelternhaushalte, welche die Familienformen in den vergangenen Jahrzehnten massgeblich verändert haben”. Ausländische Haushalte – mit anderen Worten Familien aus dem Flucht-, Asyl- und Migrationszusammenhang – seien jünger und kinderreicher als jene, die von Schweizerinenn und Schweizern resp. von Staatsbürgerinnen und -bürgern geführt würden. Die Volkszählung verweist nicht auf die Tatsache, dass den meisten der ausländischen Familien kein Bleiberecht in der Schweiz gewährt wird, dass die harsche, bildungs- und arbeitsmässig diskriminierende Asyl- und AusländerInnenpolitik einen aktiven Jugendanteil hemmt und schwächt. Gerade jener Bevölkerungsteil, der, wie die Statistiken beweisen, für die Schweiz eine belebende Kraft bedeuten könnte, wird nicht in Betracht gezogen. Die Volkszählung stellt lediglich fest, dass ein aktueller Mangel an Kindern und Jugendlichen besteht, resp. an zukünftigen, erwerbsfähigen Erwachsenen, und dass gleichzeitig zu viele ältere und alte Menschen leben.

Mit den demografischen Statistiken und Zukunftsentwürfen gehen volkswirtschaftliche Berechnungen einher und lösen sich immer wieder ab. Laufend werden Budgets und Gesetzesentscheide entworfen, als sei das Dringlichste, bevorstehenden Katastrophen entgegenzuwirken, welche mit der Anatomie der alternden Gesellschaft suggeriert werden. Von den älteren Menschen werden mehr Leistungen und während längerer Zeit eigenständige Einkommen gefordert. Menschliche Werte und Rechte – d.h. Lebenserfahrung, berufliches Wissen und Anspruch einerseits auf eigene Wahl aktiver Fortsetzung von Arbeit, andererseits auf erholenden Ruhestand und auf Pflege – werden nach buchhalterischen Kriterien in Frage gestellt. Aus der Altersdebatte, bei der es während einiger Zeit in erster Linie um medizinischen Fortschritt und um die Steigerung von Kapital ging, ist eine Angstdebatte geworden. Es geht kaum mehr um Aspekte persönlicher, zwischenmenschlicher und menschenrechtlicher Verpflichtungen im Sinn einer generationenübergreifenden sozialen Reziprozität. Es ist eine Angstdebatte um den abnehmenden Bevölkerungsanteil „aktiver”, d.h. junger, erwerbs- und zahlungsfähiger Menschen und um den zunehmenden Anteil „passiver” Alter, letztlich eine Debatte um den gesellschaftlichen Wert von Leben und von Lebenszeit, eine Angstdebatte mit schwerwiegenden Hintergründen. Leben, Lebenswert und Lebenszeit werden in Frage gestellt, wenn das besondere Wissen der älteren Generation kaum wahrgenommen wird oder als Wert kaum gilt, eventuell nichts gilt, insbesondere wenn aktiv sein müssen zur gesellschaftlichen Normbedingung wird. (Auf diesen Aspekt werden wir noch näher eingehen).

Die Angstdebatte um die alternde Gesellschaft ist nicht neu; sie hat schon vor Jahren eingesetzt, hat sich jedoch zunehmend gesteigert, einerseits in sozialpolitischen Klagen und andererseits in wirtschaftspolitischen „Strategien” (gemäss der militärischen Bedeutung, die sich  in etymologischer Hinsicht mit dem Wort verbindet: „stratos” heisst „das Heer”, „agein” bedeutet „führen”). Von bürgerlicher Seite wurde in den schweizerischen Medien schon in der Sommerpause im Jahr 2000 verkündet, es müsse verhindert werden, dass die 11. AHV-Revision zu einer Erhöhung der Mehrwertsteuer führe; das Rentenalter müsse daher generell auf 66 oder 67 Jahre erhöht werden. Gleichzeitig wurde von linker Seite mit zwei Initiativen, über welche im November des gleichen Jahres abgestimmt wurde, angstrebt, sowohl eine Flexibilisierung der AHV wie keinerlei Erhöhung des Rentenalters für Frauen zu erreichen; von Seite der Grünen ein flexibles Rentenalter ab 62 Jahren für Frauen und Männer. Dass je nach Arbeitssituation und je nach biografisch beeinflusstem Gesundheitszustand  –  resp. n i c h t  nach Intelligenzquotienten – die Arbeits- und Lebensmöglichkeiten von Frauen und Männern in der Schweiz so wie im Ausland sehr unterschiedlich sind, wurde im Frühjahr des gleichen Jahres durch eine offizielle Untersuchung des Kantons Genf bestätigt[5].

 

1b. Wie und warum hat sich das Unbehagen angesichts der Generationendiskrepanz verstärkt?

Wenn wir das Strassenbild in den grösseren Schweizer Städten betrachten, so fällt tatsächlich eine überwiegende Präsenz älterer bis alter Menschen auf, gleichzeitig eine Präsenz Jugendlicher, von denen viele hilflos und unsicher, auffallend laut oder wie abwesend wirken. Die mittlere Generation zwischen 30 und 50 Jahren vermittelt generell einen Eindruck nervlicher Anspannung und ständiger Zeitknappheit. Es fällt zugleich auf, dass die einen die anderen kaum wahrnehmen, dass es in überfüllten öffentlichen Verkehrsmitteln selten vorkommt, dass ein junger Mensch seinen Platz einem älteren Menschen anbietet, dass in den Warteschlangen vor den Kassen an den  Bahnhöfen oder in Einkaufszentren alten Menschen gegenüber häufig Ungeduld gezeigt wird. Was als „Stress” bezeichnet wird – als anhaltende psychische und körperliche Belastung, die als innere Unruhe und Spannung empfunden wird -, kennzeichnet auf unterschiedliche Weise Menschen aller Generationen, sei es als psychischer Druck, als persönliche Beengung und Empfindung von Diskriminierung, eventuell tatsächlich von Infragestellung des eigenen Lebenswertes. Immer geht Angst mit einher, die zumeist unausgesprochen bleibt oder die als Abwehr in Form von Aggressivität auf die nächsten Angehörigen, auf Untergebene, auf Fremde oder auf alte Menschen als Belastungsfaktoren projiziert wird.

Es ist eine Tatsache, dass im aktuellen Wettbewerbsverhalten maximaler Leistung, das die Wirtschaft als menschliches Marktsystem bestimmt, oft schon Stellenanwärter und -anwärterinnen ab vierzig, in der Regel ab fünfig Jahren Mühe haben, einen Platz zu finden. Gleichzeitig wächst die Anzahl junger Menschen an, die vom sozialen Rang und politischen Status her nicht dem Leistungscliché entsprechen und daher in den Bemühungen um Ausbildung und Arbeit als unpassend, als ungenügend oder als unfähig bewertet werden. Ältere Menschen, die noch eine berufliche Tätigkeit anstreben, um nicht nutzlos zu sein, werden in vielen Bereichen als Sand im Getriebe beurteilt, von alten Menschen gar nicht zu sprechen. Diese gelten als soziale Last, ausser sie gehören zum kleinen Kreis der Wohlhabenden und Mächtigen, über welche geschwiegen wird. Seit Jahren verstärkt sich der Eindruck, dass die Firma Staat in ihren Statistiken, Berechnungen und Prognosen auf zunehmende Weise auseinanderdriftet, dass von hierarchisch gehüteten – in erster Linie vom Bankgeheimnis gehüteten – Chefetagen und Stabsstellen aus, in welchen politische, wirtschaftliche und Medieninteressen übereinstimmen, vom demografisch bedingten wachsenden Einkommensmangel als Ursache eines drohenden Konkurses gewarnt wird, der nur verhindert werden könne, wenn eine nach Unten ausgerichtete Umverteilung des Mangels zustandekomme, nämlich die Herabsetzung des Existenzminimums, die Verminderung von Sozialleistungen und die Heraufsetzung des AHV-Alters. Damit einher geht mit gleicher Dringlichkeit die Forderung der Steuerverminderung der Reichen im Land, um deren Reichtum zu steigern und deren Abwanderung in andere Länder zu verhindern.

Wir wissen, dass sich dadurch eine gesellschaftliche Tendenz verstärkt, die schon vor mehr als zwanzig Jahren spürbar war. Da wir uns heute mit der demografischen Komponente der Überalterung und deren Folgen befassen, scheint mir wichtig zu erinnern, dass schon damals auf abschätzige Weise von der „Rentnerschwemme” die Rede war. Schon damals wurde geklagt, dass die Altersrenten einen beträchtlichen Teil des öffentlichen Haushalts ausmachen, dass der Bau und der Betrieb von Alters- und Pflegeheimen organisatorische und finanzielle Kräfte verschlinge, dass Geriatrie und geriatrische Chirurgie zu den am breitesten ausgebauten medizinischen Fachgebieten gehören. In derselben Zeit, gegen Ende der 80er-Jahre, kam es zu einer wachsenden Anzahl Arbeitsloser über 50 Jahren; in zahlreichen Firmen ging man auf Frühpensionierungen über. Ein Erschrecken setzte ein und in linken Kreisen wurde von „neuer Armut” gesprochen. Allerdings blieb es damals nicht nur bei der Klage, sondern es bildete sich in einzelnen Kreisen eine Gegenbewegung. Ein Teil der älteren und alten Menschen schloss sich zusammen. Es kam auch in der Schweiz zum Aufstand der „Grauen Panther”, der in Deutschland sowie in anderen Ländern schon Jahre vorher – als eine andere Fortsetzung der 68er Bewegung – eingesetzt hatte. Als „Radikale mit Runzeln” wurden die  „Grauen Panther” der Schweiz in einer Zischtigclub-Sendung am 2. Dezember 1986 bezeichnet, als sie öffentlich wissen liessen, sie seien weder eine Selbsthilfegruppe noch ein pöbelhafter Verein, sondern sie setzten sich aktiv auf politischer Ebene – d.h. bei der Gesetzes- und Rechtssprechung – für Verbesserungsvorschläge gegen Benachteiligung, Vereinsamung und Verelendung ein[6].

Auch diese Erinnerung stimmt nachdenklich. Was ist von dieser politischen Solidarisierung geblieben? Sozialethik und Demographie scheinen nichtübereinstimmbare menschliche Denkbereiche zu tangieren. Gibt es heute noch einen Song des kreativen Aufbegehrens wie jenen von Erna Brunell, der damals eine hörbare Übersetzung war? „Wir wollen nicht, was wir sollen (…),wir wollen voll Mut sein, statt nur gut sein; kämpfen, statt nur Kleider dämpfen; wagen, statt nur danke sagen (…), wach sein, statt nur ruhn – etwas tun”?[7] Wird heute statt des kreativen Aufbegehrens nicht oft die Vertuschung gesucht? – wird nicht mit kosmetischen Prozeduren und Chirurgien sowie mit Fitness-Angeboten, für welche die Werbung offenbar zu überzeugen resp. zu betören vermag, der Tatsache des Älter- und Altwerdens auszuweichen versucht? Nimmt nicht gleichzeitig in breiten Teilen dieses grösseren Teils der Bevölkerung die Resignation überhand, Resignation, die einhergeht mit Depression und Angst, welche wiederum mit Psychopharmaka – oder mit Alkohol – zu sedieren versucht wird? Nach vielen Gesprächen, die ich mit älteren und alten Menschen geführt habe, ist es bei den meisten kaum die Angst vor Sterben und Tod, welche die Depressivität verursacht. Dass das Leben begrenzt ist, wird als unausweichlich verstanden und akzeptiert, vor allem nach intensiven Erfahrungen persönlicher Verantwortung in den oft nicht wählbaren Zeitgeschehnissen. Bei den meisten Menschen, welche sich vor dem Älter- und Altwerden fürchten, ist es die Angst vor gesellschaftlicher Wertlosigkeit und Ausgeschlossenheit, vor Vereinsamung, vor sozialer Abhängigkeit und Gettoisierung. Es ist letztlich die Angst vor einem Leben, das zu leben nicht mehr sinnvoll erscheint.

Begründet sich hierin die Nachdenklichkeit, welche durch das aktuelle Thema des Ungleichgewichts der Generationen ausgelöst wird? Hier gelangen wir zur zentralen Frage, die schon genannt wurde. Was kennzeichnet ein Leben, das nicht mehr als sinnvoll erachtet wird? Erinnerung an die im Nationalsozialismus öffentlich propagierte und tatsächlich umgesetzte Bewertung kranker, geschwächter, behinderter, kurz, nicht leistungsfähiger Menschen als „lebensunwerte” Belastung wird geweckt – ob sie Kinder, Jugendliche, Erwachsene oder alte Menschen, Fremde oder Nicht-Fremde waren.

Es  m u s s t e n  gesunde Kinder  geboren werden, sie m u s s t en arbeitsfähig und gehorsam, schliesslich zum Zweck der Nation einsatzfähig sein, um genügen zu können. Was damals den Lebenswert meiner Grosseltern, meiner alten Tanten und Onkel, der durch körperliche oder geistige Krankheit geschwächten sowie der durch ihre – nicht-arische, resp. nicht konforme –  Herkunft stigmatisierten Menschen in Frage stellte, betrifft heute viele unter uns, eine zunehmende Anzahl Menschen, mich selbst als Älteste einer grossen Familie, die selber vor einigen Jahren infolge einer Apoplexie sprachunfähig und gehunfähig war. Es betrifft ebenso meine nächsten Geschwister, meine Freundinnen und Freunde, meine ganze Generation sowie auch die nächstfolgende Generation meiner Kinder, welche an der noch geringeren Anzahl Kinder, die ihnen folgen, gemessen werden. Es betrifft somit auch Sie und Ihre nächsten Kreise.

 

  1. Wie älter werden?

Die Realität von heute ist von komplexer Angstbesetztheit und Ratlosigkeit geprägt, gleichzeitig von vielseitigem Auseinanderklaffen von Werten. Es ist eine Tatsache, dass unter der Vorgabe einerseits von Fortschritt, andererseits von wirtschaftlicher Sicherheit Werte in Frage gestellt werden, welche mit Lebenszeit und Lebensgestaltung, mit Lebenswert in der vielseitigen, wechselseitigen menschlichen Abhängigkeit je nach Bedürftigkeit und Handlungsfähigkeit zwischen Kindheit und hohem Alter verbunden sind. Beruhen die Ängste daher auf einem aktuellen, teilweise verschleierten und vielfach schwer aussprechbaren Defizit in der – letzlich lebensnotwendigen – Übereinstimmung von berechneter Zeit und erlebter Zeit, wie es seit dem Beginn der Industrialisierung, jedoch vor allem seit der Mitte des 19. Jahrhunderts mit dem rapide anwachsenden Fortschritt Europa zutiefst geprägt hat? Einerseits wurde in diesem Zusammenhang der Sozialstaat erkämpft mit der wechselseitigen, klassenübergreifenden Verantwortung in Hinblick auf gleiche Rechte der Lebenssicherheit, der Bildung sowie der politischen und religiösen Freiheit aller Menschen in der Gleichzeitigkeit des Zusammenlebens. Andererseits wuchs aus den gleichen Zeitvoraussetzungen eine Masslosigkeit sowohl der Massenproduktion, der marktmässigen Massenverwertung wie der Massenvernichtung und der Weltbeherrschung, alles begleitet von der Masslosigkeit der Beschleunigung, die, wie Paul Virilio 1990 vohersagte, die Furcht vor dem „rasenden Stillstand” resp. „de l’inertie polaire”[8] schuf, welcher die Firma Staat – sei es die Schweiz oder eine andere Nation unter den Industrienationen – sich hilflos ausgeliefert sieht, im Wahn der Virtualisierung jedoch mittels Berechnungen und Prognosen zu überdecken sucht. Hier stehen wir heute, und wo wir heute stehen, wirkt sich auf die Entwicklung von morgen aus.

Es erscheint mir dringlich, dass der Blick von virtuellen Prognosen gesellschaftlicher Entwicklung zurückkehrt zum Blick auf den Menschen in der vielfältigen Reziprozität des gelebten und noch zu lebenden Lebens, dass jede Auseinandersetzung mit dem Älterwerden nicht im verdrängenden Aufschub und nicht in der Projektion auf andere Probleme geschieht, sondern im Augenblick, der sich als Chance anbietet. Simone de Beauvoir hatte z.B. erst mit über 70 Jahren ihre historischen, theoretischen und literarischen Untersuchungen über das Alter veröffentlicht[9], nachdem sie ihre alte Mutter im Prozess des Sterbens begleitet hatte und ihr eigenes Alter nicht mehr verdrängen konnte. Oft ist es erst nach Verlusten oder nach schweren Krankheiten möglich, Erkenntnis- und Denkprozesse aus den abstrakten Auflistungen zu lösen und sie auf die Ebene der praktischen Überprüfbarkeit zu versetzen. Es ist von grossem Nutzen, dies auch anders zuzulassen.

Dass Zeit und Raum imaginäre Werte sind, dass sie nur reale Werte bedeuten dank der gleichzeitigen physischen und psychischen Präsenz der Anderen, kann oft erst durch Verluste von Menschen, die einem teuer sind, oder durch schwere Krankheitserfahrungen aus dem abstrakten erkenntnistheoretischen Wissen zu einem anderen Wissen werden, zu einer praktischen Lebenserfahrung, die weiteres Wissen zu bestätigen ermöglicht, das gerade im Kontext der heutigen Auseinandersetzung von Bedeutung ist: Was für den Menschen in der Dichte und Flüchtigkeit seines individuellen Daseins an eigentlichem Wert von Relevanz ist, ist weder Status noch Geld, sondern allein das Beziehungsgeflecht und die tatsächliche, verlässliche  Kommunikation mit anderen Menschen, unabhängig von Herkunft, Generation und Funktion. Es ist die Erfahrung, dass jede Art von wechselseitiger Abhängigkeit – jene der Kinder von Erwachsenen, der Erwachsenen untereinander sowie der kranken von den gesunden und der älteren Menschen von den jüngeren – Teil der Komplexität menschlicher Reziprozität ist, des zugleich bestehenden und sich wiederholenden „recus” und „procus”, des ständigen „rückwärts” und „vorwärts” sowohl hinsichtlich der nicht wählbaren Herkunft und Zeitzugehörigkeit wie hinsichtlich der wählbaren Möglichkeiten, einwirken zu können auf das, was noch nicht ist. Es ist die Erkenntnis, dass die in jedem Menschen spürbare Sehnsucht, die Lebenssituation nach eigener Wahl zu verbessern, einem Grundbedürfnis gleichkommt, das Freiheit heisst und das auf Grund der Unfreiheit resp. der Nichwählbarkeit im Geborenwerden und Aufwachsen nach Umsetzung drängt. Dass infolge der Gleichzeitigkeit dieses Bedürfnisses bei allen Menschen Achtsamkeit hinsichtlich der Folgen von Entscheiden und Handeln auf die anderen Menschen erfordert ist, ein Beachten der Grammatik des reziproken Zusammenlebens von Subjekt und Subjekt und Subjekt, wobei jedes Subjekt gleichzeitig Objekt und Subjekt ist, sich gleichzeitig im Genitiv, Dativ oder Akkusativ in einer von Präpositionen und Verbstrukturen definierten Funktion befindet, welche im dialogischen und dialektischen Prozess immer wieder einen Nominativplatz einnehmen kann.

Wie den wechselseitigen Grundbedürfnissen, Grundrechten und Grundregeln auf gerechte Weise zu entsprechen ist, war in der ganzen menschlichen Geschichte eine zentrale Frage, die vieles bewirkt hat: utopische Entwürfe, Ideologien und Revolutionen, Sehnsucht, schliesslich 1948 eine nationenübergreifende Deklaration. Einzelnen Menschen war diese Grammatik des Zusammenlebens bewusst und wurde von ihnen umgesetzt, doch als kollektive Aufgabe wurde sie bis heute kaum ernst genommen, trotz deren verfassungsrechtlicher, somit normativer Anerkennung auch hier in der Schweiz. Die Frage stellt sich mit grosser Dringlichkeit, wie sie in der nächsten Zeit im Bereich der sozialen Werte auf gerechte Weise umgesetzt wird. Das seit Mitte der 80er Jahre thematisierte Ungleichgewicht der Generationen darf nicht wie ein negatives Dogma benutzt werden, um Entscheidungs- und Wahlmöglichkeiten einzuschränken. Zukunft kann nur mit Zustimmung angenommen werden, wenn Frustrationen und Ängste vermindert und destruktive Wiederholungen infolge von Angst- und Feindprojektionen auf alles, was unbekannt, anders oder fremd ist, nicht geschehen.

 

Was braucht es, damit ein weniger ängstigendes Zukunftsbild  umsetzbar wird, damit junge Menschen, ältere und alte Menschen wieder mehr innere Sicherheit im Zusammenleben gewinnen?

Es erscheint mir wichtig, dass die zunehmende Widersprüchlichkeit zwischen einer auf Globalisierung ausgerichteten Wirtschaft und einer gleichzeitigen Fragmentierung der Gesellschaft in Individuen und in Kleinsteinheiten von Beziehungsstrukturen, welche auf Grund ständiger wirtschaftlicher Fluktuation eine generationenübergreifende Integration von Kindern wie von älteren Menschen immer schwieriger gestaltet, nicht als einzige Tatsache gelten darf. Was vor allem auf dem Land, in landwirtschaftlichen familiären Voraussetzungen noch vor knapp zwei oder drei Generationen auch hier in der Schweiz eine Selbstverständlichkeit bedeutete, war, dass Kindern Erkundungs- und Spielmöglichkeiten geboten wurden und dass auch Grosseltern sinnvolle und nötige Aufgaben erfüllten. Was zur Seltenheit wurde, kann wieder aktiviert und verstärkt werden, da es einen Wert der echten, menschlichen Kommunikation darstellt.

Auch die zunehmenden Wechsel von Arbeitsort und Wohnort, die Flüchtigkeit von Beziehungs- und Arbeitsverhältnissen, die auf Erfolg und ständige Jugendlichkeit, auf Werbung und Konsum ausgerichtete Alltagsorientierung, die neue Feinderklärung Fremden gegenüber, die zunehmende Ausgrenzung älterer sowie die Gettoisierung alter Menschen, in vielen Fällen auch deren wirtschaftliche Schlechterstellung bis zu deren Verarmung, letztlich alle Tatsachen, die zum Bild unserer Gesellschaft gehören, können kritisch hinterfragt und korrigiert werden. Auch die elektronisch mediale, letztlich virtuelle Ablenkung der Aufmerksamkeit und des Wissenshungers kleiner Kinder, deren Alltag von Fernseh- und Computergeräten berieselt sowie durch die Programme und Entscheide der Erwachsenen durchorganisiert wird, womit praktische Natur- und Lebenserkundung sowie vertiefte Erfahrung verlässlicher Beziehungspräsenz erschwert oder verhindert werden[10], lassen sich auf die Folgen, die bewirkt werden, hinterfragen und durch eine neue Zusammenarbeit der Generationen auf eine Weise des kreativen Verstehens verbessern. Das geht nicht mit Regression einher, sondern mit einer anderen Art von Fortschritt: jenem der Beachtung menschlicher Grundbedürfnisse. Die Korrektur der durch Virtualität und wachsende Geschwindigkeit leer gewordenen Realität mit der darin ebenso anwachsenden Depressivität und Aggressivität ist dringlich.

Es ist nicht nötig, dass aus den Kindern junge Männer und Frauen werden, die an den alten vorbeileben, ungeduldig und abwehrend, häufig auch verständnislos und überfordert, weil sie sie nicht kennen, meist überbelastet von eigenen Lebensproblemen und Zukunftsängsten, da deren Entwicklung, wenn wirtschaftlicher oder intellektueller Aufstieg angestrebt wird, seit der Vorschulzeit ein häufig verbitterter Wettkampf bedeutet. Es könnte auch heute wieder möglich sein, dass nicht Aufputschmittel zum Alltag gehören, dass echte Erholung nicht vom Eintrittsgeld in Fitness- und Wellness-Centers abhängt, dass Begegnung auf der Strasse, in öffentlichen Verkehrsmitteln oder wo auch immer mit Freundlichkeit und Respekt einhergeht, dass wechselseitige Aufmerksamkeit und dialogisches Verhalten zwischen den Generationen das komplexe zwischenmenschliche Beziehungsgeflecht, damit auch das Klima in den privaten vier Wänden wie das Arbeits- und Strassenklima prägen.

Älter werden beinhaltet ein anderes Bewusstsein dessen, was infolge von vorangegangenem Nichtwissen an Fehlentscheiden bewirkt wurde und was korrigierbar ist. Es ist genügend bekannt, was es heisst, wenn gute Vorbilder fehlen, wenn insbesondere verlässliche und geruhsame Beziehungserfahrungen mit Müttern oder mit Vätern fehlen, ob diese zum Teil absent waren, ob sie in ihrer Verantwortung überfordert waren oder ihre Funktion als Machtspiel missbrauchten. Die Zukunft wird ungewiss, wenn die Vergangenheit kaum existiert oder nur als Mangel empfunden wird. Ausschliessliches Klagen, Hadern und Fordern führt letztlich zur Erstarrung. Was Vergangenheit – resp. „recus” – beinhaltet, lässt sich nicht verändern; es kann jedoch durchleuchtet, von den Ursachen und Folgen her erkannt und mit einem anderen Blick differenzierter, vielfältiger verstanden, eventuell sogar akzeptiert werden. Im Sinn von „procus” ist dadurch mit einem anderen Verhalten und mit neuen Zielsetzungen das Zukunftsbild korrigierbar.

Gestatten Sie mir, nochmals zu wiederholen, dass jede kritiklose Unterwerfung unter Theorien und Ideologien verhängnisvoll ist, dass es der Eigenverantwortung in der kritischen Hinterfragung der Massstäbe richtigen Handelns bedarf. Es erscheint mir daher klar, dass in Hinblick auf das Älterwerden von jungen Menschen nicht erwartet und gefordert werden kann, was ihnen nicht gegeben und vermittelt wird. Es bedarf einer neuen Verteilung der vorhandenen Güter, unabhängig von demografischen Statistiken. Es bedarf einer Verminderung oder gar Aufhebung der immer breiter  angewachsenen Schere zwischen Reichtum und Armut, damit die wechselseitige Angst vor dem, was noch nicht ist, sich in der wechselseitigen Abhängigkeit von einander in Möglichkeiten kreativer Verlässlichkeit menschlicher Reziprozität verändert. Mit der gleichen Dringlichkeit bedarf es einer Aufhebung der Abschottung zwischen den Gererationen, die ein Produkt des heutigen Zeitgeistes ist, mit weitreichenden gesellschaftlichen und persönlichen Folgen. Die wechselseitige Isolation und der mangelnde Dialog zwischen den Generationen sind Ursache von anwachsendem Misstrauen und Fehlverhalten. Alte Menschen dürfen nicht, allein weil sie alt sind, in sogenannte „Betagtenzentren” abgesondert werden, die letztlich dem Zweck entsprechen, deren Ausmarchung in Sterbegettos umzusetzen.

Älter werden schliesst somit ein, in zwischenmenschlicher und in politischer Hinsicht – im Zusammenleben mit Menschen jeder anderen Generation – vorzuleben, dass menschliches Leben in allen Phasen des Lebens von gleichem Wert ist. Das gelebte Leben ist für jeden Menschen der – zu einem grossen Teil nicht wählbar gewesene, vielfach schmerzliche, holprige und löchrige, jedoch tragende und sogar wärmende – Boden für das aktuelle Leben mit seinen Belastungen, mit seinen erfreulichen Erfahrungen und vor allem mit seinen Wahlmöglichkeiten, welche die mit Zukunft bezeichnete, noch nicht gelebte Zeit zum Teil mitbeeinflussen können und welche erlauben, in Kenntnis der vielseitigen Teile der wechselseitigen Abhängigkeit mit weniger Angst in sich blicken, um sich zu blicken und voraus zu blicken.

Gestatten Sie, dass ich zusammenfasse, was mir in meinen Untersuchungen der demografischen Prognosen und der Fragen des Älterwerdens wichtig erscheint:

  • Quantitative Kriterien, Berechnungen und einseitige Zweckbegründungen ermöglichen keine Zukunftsentwürfe menschlicher Sicherheit, im Gegenteil. Sie verstärken individuelle und kollektive Ängste, da sie mit Entwürfen vielseitiger Entweder-Oder-Bedingungen einhergehen, mit ausschliesslichen Verlust- und Gewinnkalkulationen, mit virtuellen Gefährdungen oder Vorteilen, daher mit zunehmender Spaltung und Isolation – mit wachsenden Ängsten.
  • Es bedarf der zugleich subtilen und generösen Beachtung der menschlichen Grundbedürfnisse, die in allen Lebensphasen – resp. für alle Generationen und für alle Menschen – dieselben sind, jedoch in der frühen und späteren Kindheit, in der Jugend, im aktiven sowie im späteren Erwachsenenalter ungleicher Umsetzungen bedürfen. Dazu gehören das Bedürfnis nach Respekt vor der nicht – oder nur teilweise – wählbaren individuellen Besonderheit, ferner das Bedürfnis nach Kommunikation, nach Entfaltung der persönlichen Fähigkeiten, nach Schutz vor Machtmissbrauch und vor Gewalt, ob es sich um psychische Gewalt handle, um religiöse, politische oder administrative Gewalt, um körperliche Gewalt, letztlich um Missbrauch jeder Art hierarchischer Überheblichkeit. Die Beachtung der Grundbedürfnisse ist die Voraussetzung für die Grundrechte, in den individuellen Beziehungen wie im sozialen Geflecht auf zwischenmenschlich reziproke Weise, da Abhängigkeit sowie Wahlmöglichkeit im Entscheiden und Handeln je nach Alter und Gesundheitszustand in jedem menschlichen Lebenszyklus variieren, gemäss der platonisch-aristotelischen Kreisentwürfe, die auf symbolische Weise die zeitlich-räumlichen Gleichzeitigkeiten menschlichen Lebens und Zusammenlebens darstellen.

 

[1] Überarbeitung des Vortrags zur Eröffnung der Tagung vom 24. 08. 2005 in Bern, veranstaltet durch das Eidgenössische Büro für die Gleichstellung von Frau und Mann

[2] Bertold Brecht, aus: Lesebuch für Städtbewohner (1930). Gedichte. Büchergilde Gutenberg, Frankfurt a.M./Wien 1991, S. 207

[3] AHV Alters- und Hinterbliebenen Versicherung

[4] Eidgenössiche Volkszählung 2000: Haushalte und Familie. Bundesamt für Statistik. Neuenburg 2005; cf. auch NZZ, 4. Juli 2005, Nr. 153, S. 9

[5] Etienne Gubéron et Massimo Usel. Mortalité prématurée et invalidité selon la profession et la classe sociale à Genève. Office cantonal de l’inspection et des relations de travail (OCIRT). Genève, mars 2000. – Jean-François Marquis.  Soziale Ungleichheiten MOMA–Monatsmagazin für neue Politik, 9/2000, S. 12.

[6] cf. Ueli Mäder. Aufbruch im Alter. Rotpunktverlag, Zürich 1988

[7] cf. Radio DRS1, 30. 04. 1986, 15h

[8] Paul Virilio. L’inertie polaire. Edition Christian Bourgois, Paris 1990. (In dt. Übersetzung: Paul Virilio. Rasender Stillstand. Essay. Aus dem Französischen übersetzt von Bernd Wilczek. Carl Hanser Verlag, München/Wien 1992 / Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt a.M. 1997).

[9] Simone de Beauvoir. La vieillesse. Editions Gallimard, Paris 1970. (Deutsch: Simone de Beauvoir. Das Alter. Rowohlt Verlag GmbH, Reinbek b. Hamburg 1972)

[10] Neil Postman. The Disappearance of Childhood. Delacorte Press, New York 1982. (Übersetzt in dt. Sprache durch Reinhard Kaiser, cf. Neil Postman. Das Verschwinden der Kindheit. S.Fischer-Verlag, Frankfurt a. M. 1983)

[11] Dr. phil. Maja Wicki-Vogt, Zürich (geb. 1940), Philosophin, Psychoanalytikerin und Traumatherapeutin. Mitglied Psychoanalytisches Seminar Zürich PSZ, langjähriges Vorstandsmitglied Zürcher Fachstelle für Psychotraumatologie ZFP, Präsidium der Swiss Recovery Foundation SRF, mitbeteiligt am Aufbau und langjähriges Vorstandsmitglied des Forums gegen Rassismus, Lehrbeauftragte an zahlreichen Universitäten im In- und Ausland, langjährige gesellschaftsanalytische, publizistische Tätigkeit u.a. für Weltwoche, Tages-Anzeiger, Schweizer Fernsehen, MOMA – Monatsmagazin für neue Politik; umfangreiche wissenschaftliche Publikationsliste etc.

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