Der Krieg und wir

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Der Krieg und wir

 

Dass das Leiden der Menschen in Bosnien abgrundtief ist, wissen wir nicht erst seit den vergangenen Tagen.. Der Krieg wütet schon das fünfte Jahr: schon das fünfte Jahr leben Hunderttausende von Menschen in tiefster Demütigung, in Trauer und hoffnungsloser Verzweiflung, werden Frauen, Kinder und Männer von Soldaten gejagt und vertrieben, geschändet und zu Tode gequält. Es gibt für sie keinen Trost und kein Wegdenken. Wir versuchen zwar, dieses Wissen in Distanz zu halten, wir wollen uns unseren Alltag und unseren Schlaf nicht verstören lassen. Doch die Bilder lassen uns nicht los. Es wird für uns dringend, etwas gegen den Krieg zu tun.

Was können wir tun?

Wir können dazu beitragen,

– dass die Kinder, Frauen und Männer, die als Flüchtlinge in der Schweiz leben, hier nicht von neuem Ausgrenzung und Misstrauen  erleben, dass sie nicht jenem Überlebensminimalismus ausgesetzt sind, der die Demütigungen des Kriegs fortsetzt. Wir können dazu beitragen, dass sie freundliche Begegnungen, eine herzliche Nachbarschaft, vielleicht sogar Freundschaft erfahren. In besonderem Mass brauchen dies die Kinder und Jugendlichen, doch ebenso sehr sind deren Eltern darauf angewiesen, damit der Krieg in ihren Köpfen und Herzen nicht weitergeht. Es ist unendlich schwer, wieder an ein sinnvolles Leben zu glauben, wenn alle Existenzgrundlagen durch zynische Gewalt zerstört wurden. Indem wir den Erwachsenen Arbeit und Gesprächsmöglichkeiten, den Jugendlichen eine gute Ausbildung und den Kindern etwa von der Unbeschwertheit unserer eigenen Kinder bieten, geben wir ihnen ebenso viel wert zu sein wie alle anderen Menschen.

Das zweite, was wir gegen den Krieg tun können, ist,

– uns gegen verallgemeinernde Feindbilder, die sich so schnell auch in unser Denken und Reden einschleichen, in Acht zu nehmen. Auch wenn wir die unsäglichen Verbrechen der Kriegführenden anprangern, so müssen wir uns hüten, damit nicht “die” Serben gemeinhin anzuklagen. In Serbien selbst gibt es einen grossen Teil der Bevölkerung, der unter der Tatsache des Kriegs leidet und der für den Frieden arbeitet. Und ebenso gehören die in der Schweiz lebenden serbischen Familien nicht zu Kriegsverantwortlichen, sondern sehnen sich nach einem Ende des Schreckens.

Wenn wir, die wir das Glück haben, hier im Frieden zu leben, uns gegen die Aufhetzungen und Pauschalierungen stellen, leisten wir zugleich einen wichtigen Beitrag gegen den Krieg.

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