Adolf Funk 1989

Adolf Funk 1989

 

Anfangs Jahr wurde der Nidauer Künstler, der seit mehr als 50 Jahren in Zürich lebt und arbeitet, 86 Jahre alt. Die Tatsache dieses hohen Alter verleiht der Betrachtung seiner Werke eine besondere Intensi­tät, die einmündet in die Frage nach dem Verhältnis zwischen Kunst und so reich gelebtem Leben; nach der Wechselwirkung zwischen der langen Erfahrung mit inneren und äusseren Welten und der malerischen Formgebung dieser Erfahrung.

Auffallend ist die Grundstimmung, die gesamthaft von Adolf Funks Werken ausgeht, von diesen zumeist in kantige Farbfelder unterteil­ten Kompositionen, eine Grundstimmung der Heiterkeit, der “sérênité”. Ein glückliches Einverständnis mit der Natur, wie sie ist, lässt sich in der Wahl der warmen Erdtöne erkennen wie in den leuchtenden Variationen von Rot, Grün und Blau, von nachtdunklem Schwarz und lichtem Weiss, auch in der immer  neu verblüffenden ruhigen Zuordnung der verschiedenen Elemente zueinander. Ein Wissen um notwendige Abfolgen ­  Jahreszeiten, Lebensrhythmen von Pflanzen und Tieren, Aufblühen und Vergehen ­  teilt sich so mit, ebenso wie das schier unbegrenzte Vermögen der Phantasie, die Natur spielerisch zu verändern.

Vor einigen Jahren wurde Adolf Funk dank einer erfolgreichen Starope­ration der Reichtum der Farbwelt neu zugänglich. Etwas zusätzlich Festliches scheint seither seine Bilder zu prägen, eine besondere Freude und Sinnlichkeit auch in der Abstraktion, ein neues Aufleuchten der schöpferischen Verbindung von Sehen, innerem Erleben und malerischem Können ­ – das spürbare Glück des Malers.

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